02a Bodenplatte mit Keller IW

Beteiligte Gewerke: Bodenleger, Estrichleger, Maler, Maurer
(Abb. 1: Bestand)

Bestand

  • Der Kellerraum soll ausgebaut und in die wärmedämmende Hülle integriert werden
  • Auf der Warmseite ist eine Dämmung aufgrund von beengten Platzverhältnissen nicht möglich, z.B. bei einem offenen Kellerabgang oder einem innenliegenden Treppenhaus

Generell sollte die Wärmedämmung in einer Ebene durchgängig den beheizten Bereich umschließen, um Wärmebrücken zu vermeiden. Diese Variante ist hier für die Außenwand dargestellt: Innendämmung von Kellerboden & Kelleraußenwand

01

Dämmung Kellerboden
Dämmebene:
Innenseite

1. Dämmung Kellerboden

  • Abdichtung von Bodenplatte und Außenwand
  • Dämmung der Bodenplatte
  • Luftdichte Ebene auf der Dämmung verlegen, sorgfältig abdichten und an die umliegenden (Außen-) Wände anschließen
  • Trittschalldämmung als Auflage für den Estrich verlegen
  • Verlegung des Estrichs auf Trennschicht mit Randdämmstreifen
  • Fußbodenaufbau nach Trocknung des Estrichs
Legende
  • 1002 Innenputz
  • 1300 Bodenbelag
  • 417 Trittschalldämmung
  • 423 Dämmung Keller
  • 424 Innendämmung: Verbundplatte
  • 803 Estrich
  • 913 Randdämmstreifen
02

Dämmung Kellerinnenwand
Dämmebene:
Kaltseite

2. Dämmung der Kellerinnenwand

  • Anbringen der Innendämmung auf der gegenüberliegenden Seite im kalten Kellerraum
Legende
  • 1002 Innenputz
  • 1300 Bodenbelag
  • 417 Trittschalldämmung
  • 423 Dämmung Keller
  • 424 Innendämmung: Verbundplatte
  • 803 Estrich
  • 913 Randdämmstreifen

Bodenplatte

mögliche Dämmstärken:

typisch
7 – 12 cm
zukunftsweisend
12 – 20 cm

Kellerinnenwand

mögliche Dämmstärken:

typisch
8 – 12 cm
zukunftsweisend
12 – 20 cm

Generelle Ausführungshinweise

Bei entsprechenden Dämmstärken kann ein Versetzen der Türstürze nach oben und die Erneuerung der Türen sowie der Türzargen erforderlich sein.

Die Raumhöhe sollte idealerweise groß genug sein, um eine höhere Dämmstärke gegenüber dem Bestand zu realisieren.

In Kellerräumen sollte eine lichte Raumhöhe von 2,10 Meter auf keinen Fall unterschritten werden, für die Nutzung als Wohnraum gelten höhere Anforderungen (s. Baurecht).

Die Kellerabdichtung muss für die vorgeschlagenen Maßnahmen vollständig intakt sein (s. Bauphkysik).


Materialien

Übliche Dämmstoffe sind Platten aus expandiertem Polystyrol (EPS) und Mineralwolle (MW), für die Trittschalldämmung extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Holzfaser.
Für die Innenwanddämmung können ausserdem Kalziumsilikatplatten oder andere kappillaraktive Dämmsysteme verwendet werden.


Statik

Bei der Dämmung der Bodenplatte ist ein druckfester Dämmstoff zu wählen.


Bauphysik

Wenn Feuchtigkeit an den Wänden, oder nach den Vorarbeiten auf der Bodenplatte erkennbar ist, sind weitere Untersuchungen durch einen Sachverständigen dringend anzuraten. Solange die Ursachen für die Feuchtigkeit nicht bekannt sind und vollständig beseitigt wurden, dürfen die betroffenen Flächen auf keinen Fall durch Folien oder Anstriche versiegelt werden. Ansonsten können Bauschäden oder sogar eine Verschlimmerung der Situation nicht ausgeschlossen werden.

Bei der Verwendung kappillaraktiver Dämmsysteme für die Innendämmung der Außenwand kann die luftdichte Ebene der Wand je nach gewähltem System ggf. entfallen, die Herstellervorgaben sind dabei unbedingt einzuhalten. Die luftdichte Ebene des Bodens entfällt dadurch jedoch nicht.


Baurecht

Für die Nutzung als Wohnraum bzw. Aufenthaltsraum gelten je nach Bundesland unterschiedliche Vorgaben hinsichtlich der lichten Mindestraumhöhe (2,20m bis 2,50m), der min. Fensterfläche, sowie zur Anzahl an Rettungswegen.


Schnittstellengewerke

Bauwerksabdichter, Elektriker, Fliesenleger, Installateur, Schreiner, Trockenbaumonteur

Beispiel: Sanierungsmaßnahme für einen Kellerabgang